ZUR VERNISSAGE - Gesangsperformance mit
Mongolischem Kehlkopfgesang -
am
Donnerstag, den 01. September 2011 sind Sie und Ihre Freunde um 19 Uhr
herzlich eingeladen.
Wir würden uns über Ihr
Erscheinen sehr freuen. Um unsere Veranstaltung besser planen zu
können, bitten wir um Bestätigung (info@zurag.de), ob Sie an der
Veranstaltung teilnehmen können. Die Künstler werden persönlich
anwesend sein.
Liebe
Kunstfreunde,
Edel,
anmutig, distanziert, zugleich warm, glänzend und geheimnisvoll! Gold fasziniert
uns seit jeher. Als Symbol Gottes verkörpert es Religion und Glaube. Kontrovers
erscheint seine Bedeutung in der Hierarchisierung weltlicher Machtverhältnisse.
Der
Reiz des Mysteriösen, Unbegreiflichen! Zu
belebend, zu inspirierend ist seine Wirkung, als das wir uns verwehren wollten.
DEEP
GOLDEN sehen, fühlen und empfinden! Am
03. September 2011 findet ein Chöömii Workshop in in unseren
Räumen statt.
Zentralasiatischer Kehlkopfgesang unterrichtet von Samy R. R. Vermeulen.
ZURAG
inszeniert eine goldene Welt, die den Reiz des edlen Metalls einfängt, seine
Vielseitigkeit, Faszination und Anziehungskraft visualisiert.
Wir
freuen uns auf Ihren Besuch Martina
Busch & Otgonbayar Ershuu
Atelier ZURAG Galerie Böckhstr.
26 10967 Berlin-Kreuzberg ÖFFNUNGSZEITEN:
Dienstag
bis Donnerstag 14 -19 Uhr und Samstag 14 -19 Uhr (sowie n.
Vereinbarung) WWW.ZURAG.DE
Einladung für Drucken als PDF oder als JPG-1JPG-2
DEEP GOLDEN – Die strahlende Welt
goldener Gemäldekunst
In sattem Gold
erstrahlende Wandgemälde und Altäre, sind uns aus imposanten
Kirchenbauten bekannt. Die religiösen Bilder haben nicht selten Jahrhunderte, Kriege
und Witterung überdauert und sind bis heute beeindruckende
Zeugen der menschlichen Geschichte. Das Gold ist ein
beständiger Begleiter des Menschen, in seinem fortwährenden Prozess die Erde zu
bevölkern. Ungebrochen ist seine Anziehungskraft und seine Macht bis in
die Gegenwart. Wolfgang Haußner
verbindet die allumfassende Macht des Goldes mit individuellem,
modernem künstlerischem Tatendrang und kreiert beeindruckende,
großformatige Gemälde, strahlend – Deep Golden.
Er bedient sich der Technik der Polimentvergoldung: Als Grund dienen in
Hautleim getränkte
Leinen, vollständig getrocknet, wird auf diese, warmer Kreidegrund Schicht
um Schicht, nass in nass, übereinander aufgetragen. Bis zu acht verschiedene
Kreidegrundschichten, bilden die Grundierung der Goldgemälde. Die
Kreideschichten müssen vollständig trocknen und anschließend mit der
Hand in mehreren Arbeitsschritten feingeschliffen werden. Das Poliment liegt
direkt unter der Goldschicht und muss mit besonderer Präzision und
Sorgfalt angefertigt werden. Es besteht aus drei Schichten farbigem Bolus, der
nass in nass aufgetragen und dann trocken gebürstet wird. Mit einem Achatstein
wird das Poliment verdichtet und poliert. Verzichtet man auf das Polieren und
bestreicht das Poliment stattdessen mit Hautleim, kann im späteren
Schaffensprozess matt vergoldet werden. Auf die
Bolusschicht wird das Blattgold angeschossen. Der Prozess des Anschießens verlangt
unglaubliche Konzentrationsfähigkeit und Ruhe, der Künstler begibt sich
in einen fast meditativen Zustand, um das hauchdünne Blattgold auf die
Leinwand zu schießen. Professionelles Werkzeug, wie das Vergolderkissen, das
Vergoldermesser, ein Anschießmesser und Netzte (Mischung aus
destiliertem Wasser und Alkohol), sind Grundvorraussetzung, um diesen
Arbeitsschritt ausführen zu können. Die eigentliche
künstlerisch, kreative Gestaltung der Gemälde, ist im Vergleich zum handwerklich,
technischen Anteil am Schaffensprozess, wenig zeitaufwendig und
doch von beeindruckender Wirkung. Mit verschieden geformten Hämmern
werden gezielt Brüche in die Kreideschicht gebrochen. Es entstehen lebendige
Oberflächenreliefs, die je nach Polierung und Bruch, einen geheimnisvollen
Dialog mit dem einfallenden Licht führen und den Raum Deep Golden in
strahlenden Glanz tauchen.
DEEP
GOLDEN – Die strahlende Welt goldener Wandgemälde II
Neben
den monumentalen Wandgemälden, wendet sich Wolfgang Haußner, mit
leidenschaftlicher künstlerisch, experimentell geprägter Motivation,
kleineren Formaten zu. Auf Aluminium-, Kunsstoff- und
Stahlplatten
kreiert er kleinformatige Kunstwerke und überlässt einen Teil des
Entstehungsprozesses dem Zufall chemischer Vorgänge.
Metalle wie
Silber, Kupfer oder Platin können mit verschiedenen Säuren oxidiert
werden. Es entsteht ein facettenreiches Farbspektrum. Um eine spätere
Verfärbung zu verhindern und den Oxidationsprozess abzuschließen, wird
die Oberfläche mit mindestens zwei Lackarten versiegelt, es sei denn
eine schleichende Altersverfärbung ist gewollter
Teil des Kunstwerks.
Die Kombination von Gold und anderen Metallen in der Bildebene, sorgt
für lebendige Kompositionen und bettet das Gold, in seinem
atemberaubenden Glanz, in eine würdige Kulisse.
Für die
technische Herstellung der Vergoldung auf Platten gibt es zwei
Möglichkeiten: Die Polimentvergoldung,
ähnlich wie bei Haußners
großformatigen Wandgemälden und die Ölvergoldung. Eines der
bekanntesten Beispiele für die Anwendung der Ölvergoldung im Berliner
Raum, ist die Goldelse auf der Siegessäule. Optischer
Nachteil ist,
dass ölvergoldete Oberflächen nicht glanzpoliert werden können, jedoch
sind sie im Gegenteil zu polimentvergoldeten Oberflächen
witterungsbeständig und finden deshalb meist im Außenbereich Anwendung.
Wolfgang Haußner bedient sich beider Methoden und zeigt
eindrucksvoll, wie die Kombination technisch, handwerklicher
Arbeitsschritte mit künstlerischem Gespür und Feingefühl eine Welt
goldener Dimensionen erschaffen kann.